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Lifestyle Inflation: Mehr Lohn = mehr Geld = Falsch gedacht!

Aktualisiert: 6. Apr.

Was ist Lifestyle Inflation?


Lifestyle Inflation tritt auf, wenn deine Ausgaben im Laufe der Zeit allmählich ansteigen, oft unbemerkt und meist nach einer Lohnerhöhung. Je mehr du verdienst, desto mehr gibst du aus, anstatt den zusätzlichen Betrag zu sparen oder zu investieren. Das Fatale daran: Du hast das Gefühl, finanziell besser aufgestellt zu sein, doch deine Ersparnisse bleiben gleich oder wachsen nur minimal.


Beispiel:

Henry hat vor fünf Jahren CHF 5'000 im Monat verdient und kam gut über die Runden. Inzwischen verdient er CHF 7'000, doch am Monatsende bleibt ihm genauso wenig übrig wie zuvor. Warum?


Weil er vom Land in die Stadt gezogen ist und sich jetzt eine teurere Wohnung leistet, häufiger essen geht und nun ein neues, geleastes Auto fährt. Er lebt etwas komfortabler, aber finanziell nicht stabiler.



Wie schleicht sich Lifestyle Inflation in dein Leben?


Das Gefährliche an Lifestyle Inflation ist, dass sie schleichend passiert. Du passt deine Lebensweise unbewusst an dein steigendes Einkommen an:


  • Anstatt dein Mittagessen von zu Hause mitzunehmen, gönnst du dir fast täglich ein Essen im Restaurant.


  • Früher hattest du ein Handy für mehrere Jahre, während du jetzt das dritte Mal in Folge das neuste iPhone gekauft hast.


  • Urlaub in einfachen Hotels war bisher ausreichend, doch jetzt buchst du immer öfters teure Hotels und schaust auch nicht mehr so genau auf die Preise der Flüge.


  • Plötzlich erscheint dir dein aktuelles Auto zu bescheiden und du entscheidest dich für ein Leasingfahrzeug für CHF 600 im Monat.


Auf lange Sicht führt dieser langsam luxuriöser werdende Lebensstil zu stagnierenden Ersparnissen und macht es schwieriger, grosse finanzielle Ziele wie eine Immobilie, eine frühe Pensionierung oder ein solides Investmentportfolio zu erreichen.



Warum ist Lifestyle Inflation ein Problem?


  1. Psychologischer Effekt: Du gewöhnst dich schnell an deinen höheren Lebensstandard und es fällt dir schwer, wieder einen Schritt zurückzugehen.


  2. Du sparst und investierst weniger: Anstatt dein wachsendes Einkommen zu nutzen, um langfristig Vermögen aufzubauen, erhöhst du nur deine Ausgaben. So bleibt dir am Ende des Monats kaum mehr übrig als früher.


  3. Höhere Fixkosten schränken deine Flexibilität ein: Wenn du langfristige finanzielle Verpflichtungen eingehst (z. B. teure Mieten, Leasingverträge), setzt du dich unter Druck. Sollte dein Einkommen einmal sinken, wird es schwierig, diese Kosten zu decken.


  4. Finanzielle Sicherheit bleibt aus: Wer keinen Notgroschen hat oder wenig investiert, ist bei unerwarteten Ereignissen (z. B. Jobverlust, Krankheitskosten) angreifbarer.



Wie kannst du Lifestyle Inflation vermeiden?


  1. Bewusste Entscheidungen treffen: Frage dich vor jeder grösseren Anschaffung: Bringt mir dieses Upgrade wirklich langfristige Zufriedenheit oder ist es nur ein kurzfristiger Luxus?


  2. Lohnerhöhungen gezielt einsetzen: Anstatt alle Mehreinnahmen auszugeben, kannst du einen festen Prozentsatz sparen oder investieren.


    • Regel: Spare mindestens 50 % jeder Lohnerhöhung.

    • Beispiel: Du verdienst CHF 500 mehr im Monat? Dann lege CHF 250 für Investitionen oder Rücklagen zurück.


  3. Erhöhe deine Sparquote schrittweise: Falls du aktuell 10 % deines Einkommens sparst, erhöhe diesen Anteil mit jeder Gehaltserhöhung um weitere 2–5 %.


  4. Behalte deine Fixkosten im Blick: Vermeide langfristige finanzielle Verpflichtungen wie teure Leasingraten oder überhöhte Mietausgaben.


  5. Setze finanzielle Ziele: Wer konkrete Sparziele hat (z. B. Vermögensaufbau, Hauskauf, Frühpensionierung), wird weniger geneigt sein, sein Einkommen für kurzfristige Luxusgüter auszugeben.



Fazit


Mehr verdienen ist nicht gleich mehr Geld zu besitzen. Lifestyle Inflation kann dazu führen, dass du trotz steigender Einkommen finanziell nicht vorwärtskommst. Das Geheimnis liegt darin, bewusste Konsumentscheidungen zu treffen und einen Teil deines Einkommens konsequent für deine Zukunft einzuplanen. Wenn du das schaffst, kannst du langfristig finanzielle Sicherheit aufbauen – ohne auf Lebensqualität verzichten zu müssen!


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