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Ist dein Traumauto ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit?

Wenn du finanziell erfolgreich sein möchtest, musst du die Grundlagen verstehen und dazu gehört ganz klar der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Viele Menschen verwechseln diese Begriffe oder unterschätzen ihre Bedeutung. So geht ihnen oft viel Geld verloren, ohne dass sie verstehen wieso.



Was sind Vermögenswerte?


Vermögenswerte (auch Assets genannt) sind Dinge, die dir Geld bringen oder einen Wert darstellen, der in Zukunft steigen kann. Ein Vermögenswert stärkt deine finanzielle Position, weil er dir hilft, Einkommen zu generieren oder im Wert zuzunehmen. Je mehr Vermögenswerte du besitzt, desto unabhängiger bist du langfristig von deinem Arbeitseinkommen.


Beispiele für Vermögenswerte:


  • Aktien und ETFs: Diese können Dividenden abwerfen oder im Wert steigen. Langfristig ermöglichen sie dir, vom Wirtschaftswachstum zu profitieren.


  • Immobilien "zur Vermietung": Du generierst regelmässige Mieteinnahmen, und der Immobilienwert kann über die Jahre steigen.


  • Dein eigenes Unternehmen: Wenn es Gewinne erzielt, zählt es als Vermögenswert. Du schaffst dir damit eine unabhängige Einkommensquelle.


  • Bargeldreserven oder Sparkonten: Diese sind liquide und bieten Sicherheit für unvorhergesehene Ausgaben.


  • Weiterbildung: Wissen kann dir langfristig helfen, mehr zu verdienen und beruflich aufzusteigen. Es ist ein immaterieller, aber wertvoller Vermögenswert.


Ein Vermögenswert ist etwas, das Geld in deine Tasche bringt, jetzt oder in der Zukunft.



Ist mein Traumauto also kein Vermögenswert?


Ein Traumauto steht für viele Menschen als Symbol für Erfolg, Freiheit oder Belohnung für harte Arbeit. Es sieht gut aus, macht Spass zu fahren, aber aus finanzieller Sicht ist es in eine klassische Verbindlichkeit. Warum?


1. Ein Auto verliert schnell an Wert

Autos sind keine klassischen Verbindlichkeiten. Sobald du das Auto vom Hof des Händlers fährst, verliert es massiv an Wert. In den ersten drei Jahren kann ein Neuwagen je nach Modell bereits 40–60 % seines ursprünglichen Werts verlieren, das nennt man Wertminderung oder Abschreibung.


2. Laufende Kosten ohne Einnahmen

Ein Traumauto ist selten günstig im Unterhalt. Zu den monatlichen oder jährlichen Kosten zählen:

  • Leasing- oder Kreditraten

  • Versicherung (oft höher für teure Modelle)

  • Motorfahrzeugsteuer

  • Benzin oder Strom

  • Service, Reparaturen und Reifen

  • Parkplatzkosten

  • Bussgelder für zu schnelles Fahren oder Falschparken


Diese Kosten ziehen regelmässig Geld aus deiner Tasche, ohne dass du einen finanziellen Ertrag erhältst.


3. Kein passives Einkommen

Ein Traumauto bringt dir kein Einkommen, im Gegenteil: Es kostet dich jeden Monat Geld. Es kann dich kurzfristig emotional „bereichern“, aber es trägt nicht zu deinem Vermögensaufbau bei. Damit erfüllt es die Definition einer Verbindlichkeit.


Beispiel:

David kauft sich seinen Traumwagen, einen sportlichen Neuwagen im Wert von 80'000 CHF auf Leasing. Monatlich zahlt er 950 CHF, dazu kommen Versicherung, Treibstoff und Unterhalt. In fünf Jahren hat er über 60'000 CHF ausgegeben und steht am Ende ohne Fahrzeug da, weil das Leasing abläuft. Hätte er das Geld stattdessen in einen ETF investiert, wäre daraus ein beachtliches Vermögen gewachsen.



Was sind weitere Verbindlichkeiten?


Verbindlichkeiten (Liabilities) sind Dinge, die dich Geld kosten. Sie reduzieren dein verfügbares Einkommen, weil sie laufende Kosten, Zinsen oder Abschreibungen verursachen. Verbindlichkeiten sind oft notwendig, sollten aber mit Bedacht eingegangen werden.


Beispiele für Verbindlichkeiten:


  • Hypothek auf das Eigenheim: Wenn du das Haus selbst bewohnst und es keine Einnahmen generiert, ist es streng gesehen eine Verbindlichkeit, die Kosten verursacht (z.B. Hypothekarzinsen, Amortisation, Unterhalt, Reparaturen, Steuern, Versicherungen, Gebühren).


  • Hobbies: Hobbys wie z. B. Golf, Reiten, Segeln oder auch Technik-Gadgets, Musikproduktion oder Modellbau bringen Freude, aber sie erzeugen auch laufende Kosten (z.B. Mitgliedsbeiträge, Ausrüstung, Zubehör, Kurse, Reisekosten für Events). Natürlich ist Lebensfreude wichtig, aber rein finanziell betrachtet ziehen solche Hobbys Geld aus deiner Tasche, statt welches hereinzubringen.


  • Abonnements und Mitgliedschaften, die du kaum nutzt: Fitnessstudio, Streamingdienste oder Clubs, speziell welche, die du nicht einmal aktiv nutzt, ziehen regelmässig Geld ab.


  • Konsumkredite oder Kreditkartenschulden: Du musst Zinsen und Raten zahlen, sie belasten dein Monatsbudget massiv.


  • Luxusgüter auf Ratenzahlung: Ein teurer Fernseher oder Designertaschen mögen kurzfristig Freude bereiten, verursachen aber langfristige Zahlungsverpflichtungen.


Eine Verbindlichkeit ist also alles, das Geld aus deiner Tasche zieht Monat für Monat.



Warum ist dieser Unterschied so wichtig?


Wenn du deine finanzielle Zukunft aktiv gestalten möchtest, musst du möglichst viele Vermögenswerte aufbauen und deine Verbindlichkeiten unter Kontrolle halten. Viele Menschen in der Schweiz glauben, sie seien wohlhabend, weil sie teure Dinge besitzen, doch wenn diese Dinge nur Geld kosten und kein Einkommen generieren, handelt es sich eben nicht um Vermögenswerte.


Beispiel:

Henry verdient gut und fährt ein teures Auto im Leasing, wohnt in einer grossen Eigentumswohnung und macht jedes Jahr Luxusferien. Auf dem Papier sieht sein Lebensstil wohlhabend aus, aber er hat kaum Ersparnisse und hohe monatliche Fixkosten. Er besitzt kaum Vermögenswerte und ist stark abhängig von seinem Einkommen.


Im Gegensatz dazu lebt Eric etwas bescheidener, investiert regelmässig in ETFs, hat eine kleine vermietete Eigentumswohnung und einen Notgroschen auf der Seite. Sein Vermögen wächst Jahr für Jahr, weil er in Vermögenswerte investiert und ihre Ausgaben im Griff hat.



Wie kannst du dieses Wissen anwenden?


1. Führe eine Bestandsaufnahme deiner Finanzen durch: 

Verschaffe dir einen Überblick über deine finanzielle Situation, indem du alle deine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten detailliert auflistest. Das hilft dir, deine Nettovermögenslage zu erkennen und gezielte Massnahmen zu ergreifen.


2. Reduziere deine Verbindlichkeiten schrittweise:

Verbindlichkeiten, welche du nicht wirklich benötigst in deinem Leben, solltest du schnellstmöglich verkaufen oder loswerden. Vermeide es, neue Verbindlichkeiten aufzubauen. Vor allem für Dinge, die dir keinen nachhaltigen Nutzen bringen.


3. Stelle dir bei jeder Anschaffung eine zentrale Frage: 

"Wird mich diese Ausgabe langfristig reicher oder ärmer machen?" Wenn es sich nur um einen emotionalen Kauf handelt, solltest du überlegen, ob er wirklich notwendig ist. Diese bewusste Entscheidung hilft dir, finanziell klüger zu handeln.


4. Investiere regelmässig in Vermögenswerte:

Auch wenn du nur kleine Beträge zur Verfügung hast, lohnt sich das regelmässige Investieren zum Beispiel in ETFs, Aktien oder auf ein Sparkonto. Durch automatisierte Einzahlungen kannst du dir Schritt für Schritt ein solides Fundament aufbauen.


5. Plane mit Weitblick:

Vergiss deine Altersvorsorge nicht. Die 3. Säule in der Schweiz ist ein wichtiger Bestandteil deiner langfristigen Vermögensplanung. Auch ein Pensionskasseneinkauf kann sinnvoll sein, um deine Rente zu optimieren.


6. Hinterfrage deinen Lebensstil regelmässig:

Lebst du über deine Verhältnisse oder investierst du in deine Zukunft? Kleine Änderungen im Alltag z. B. weniger Konsum, bewusstere Ausgaben oder ein sparsameres Leben können langfristig einen grossen Unterschied machen.



Fazit


Der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ist ein zentrales Element für finanziellen Erfolg. Wer diesen Unterschied versteht und bewusst handelt, kann langfristig Wohlstand aufbauen. Es geht nicht darum, möglichst viel zu verdienen, sondern darum, klug mit dem Geld umzugehen, das man hat.


Vermögenswerte machen dich reicher, weil sie dir helfen, ein passives Einkommen aufzubauen und finanzielle Sicherheit zu schaffen. Verbindlichkeiten machen dich ärmer, wenn sie unkontrolliert wachsen und dich langfristig belasten.


Mach dir diesen Unterschied bewusst und beginne heute damit, deine Finanzen gezielt in Richtung Vermögensaufbau zu lenken.

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