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Image by Samuel Ferrara

Wichtige Kriterien von ETFs

Bei der Auswahl eines ETFs spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. Je nach persönlicher Anlagestrategie und Risikobereitschaft sollten Anleger auf verschiedene Kriterien achten, um die beste Entscheidung für ihr Portfolio zu treffen.

1. Index & Strategie

ETFs bilden einen bestimmten Index nach, der die Anlagestrategie vorgibt. Beispielsweise bildet ein MSCI World ETF weltweit ca. 1.500 Unternehmen ab und zielt auf breit gestreutes Marktwachstum ab, während ein S&P 500 ETF sich auf die 500 grössten US-Unternehmen konzentriert. Die zugrunde liegende Strategie entscheidet, ob der ETF auf Wachstum, Dividenden oder eine spezifische Branche ausgerichtet ist.

Beispiele:

  • MSCI World ETF: Weltweite Streuung mit Fokus auf grosse Unternehmen aus Industrieländern.

  • Nasdaq-100 ETF: Konzentriert sich auf die grössten US-Technologieunternehmen.

  • Dividenden-ETF (z. B. iShares STOXX Global Select Dividend 100 ETF): Legt den Fokus auf dividendenstarke Unternehmen.

2. Diversifikation

Ein zentrales Ziel eines ETFs ist es, das Risiko durch Streuung zu minimieren. Ein breit diversifizierter ETF, wie der MSCI ACWI, investiert weltweit in Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Sektoren – ideal für Anleger, die das Klumpenrisiko einzelner Aktien vermeiden möchten.

Beispiele:

  • MSCI ACWI ETF: Umfasst derzeit um die 2'800 Unternehmen aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern und spiegelt ungefähr 85 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung wider. 

  • FTSE All-World ETF: ​Der FTSE All-World Index umfasst etwa 4'000 grosse und mittelgrosse Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern und deckt rund 90 % der weltweiten investierbaren Marktkapitalisierung ab.

  • Sektor-ETFs (z. B. Health Care Select Sector SPDR ETF): Fokussieren sich auf bestimmte Branchen, was zu weniger Diversifikation führen kann.

3. Fondsanbieter

Die Reputation und Erfahrung des Fondsanbieters spielen eine wichtige Rolle. Grosse Anbieter wie iShares (BlackRock), Vanguard, Xtrackers (DWS) oder Lyxor (Amundi) gelten als vertrauenswürdig, da sie strenge Qualitätskontrollen haben und oft niedrigere Gebühren bieten. Ein ETF von einem etablierten Anbieter vermittelt mehr Sicherheit als Produkte von unbekannten Anbietern.

4. Fondswährung

Die Währung, in der ein ETF notiert ist, kann Auswirkungen auf das Risiko haben. Beispielsweise kann ein in USD notierter ETF für CHF-Anleger ein Wechselkursrisiko mit sich bringen. Ein in Schweizer Franken notierter ETF kann das Währungsrisiko minimieren.

Beispiel:

  • iShares MSCI World CHF-Hedged ETF: Bietet eine Absicherung gegen Währungsschwankungen.

5. Ausschüttend oder Thesaurierend

Bei ausschüttenden ETFs werden Dividenden an die Anleger ausgezahlt, was für diejenigen interessant ist, die regelmäßige Einkünfte erzielen möchten. Thesaurierende ETFs hingegen reinvestieren die Dividenden automatisch, was den Zinseszinseffekt für langfristigen Vermögensaufbau optimiert.

Beispiele:

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF (ausschüttend): Vierteljährliche Dividendenzahlungen.

  • Xtrackers MSCI Emerging Markets (thesaurierend): Dividenden werden automatisch reinvestiert.

6. Kosten (TER – Total Expense Ratio)

Die Gesamtkostenquote (TER) gibt an, wie hoch die jährlichen Verwaltungskosten des ETFs sind. Günstige ETFs haben oft eine TER von unter 0,3 %, während spezialisierte ETFs bis zu 1 % oder mehr kosten können.

Beispiele:

  • Vanguard FTSE All-World ETF (TER: 0,22 %): Ein günstiger, breit gestreuter Welt-ETF.

  • ARK Innovation ETF (TER: 0,75 %): Höhere Gebühren wegen aktivem Management und Nischenstrategie.

7. Handelsvolumen & Liquidität

Ein ETF mit hohem Handelsvolumen lässt sich einfacher kaufen und verkaufen, wodurch die Spreads gering bleiben. Ein Beispiel ist der S&P 500 ETF, der täglich in Millionen von Anteilen gehandelt wird. Hohe Liquidität minimiert das Risiko, dass du bei ungünstigen Marktbedingungen überproportional hohe Transaktionskosten zahlst.

Beispiele:

  • SPDR S&P 500 ETF: Einer der meistgehandelten ETFs weltweit.

  • iShares Core MSCI Emerging Markets ETF: Hohe Liquidität trotz breiter Streuung über Schwellenländer.

8. Gewichtung der Top Positionen

 

Einige ETFs weisen eine starke Gewichtung weniger Großunternehmen auf, was das Risiko erhöhen kann. Zum Beispiel kann ein ETF, der 30 % seines Kapitals in den Top 5 Unternehmen hat, ein Klumpenrisiko bergen.

Beispiele:

  • Nasdaq-100 ETF: Apple, Microsoft und Amazon machen oft über 30 % des Index aus.

  • MSCI World ETF: Hier sind die grössten Unternehmen (z. B. Apple, Microsoft, Nvidia) oft mit insgesamt ca. 15 % gewichtet.

9. Tracking Error

Der Tracking Error gibt an, wie genau der ETF die Performance des zugrunde liegenden Index abbildet. Ein geringer Tracking Error zeigt, dass der ETF den Index nahezu identisch reproduziert.

Beispiel:

  • Ein ETF mit 0,1 % Tracking Error bildet den Index sehr genau ab, während einer mit 1 % oder mehr deutliche Abweichungen zeigt.

10. Physisch oder Synthetisch?

Physische ETFs investieren direkt in die im Index enthaltenen Aktien, während synthetische ETFs mittels Derivaten, wie Swaps, die Indexperformance nachbilden. Physische ETFs gelten als transparenter, da du direkt siehst, welche Aktien im Portfolio enthalten sind. Synthetische ETFs hingegen bieten oft eine exaktere Replikation des Index, können aber zusätzliche Kontrahentenrisiken beinhalten.

Beispiele:

  • iShares Core MSCI World ETF (physisch): Direkte Investition in Aktien.

  • Xtrackers MSCI Emerging Markets Swap ETF (synthetisch): Nutzt Swaps zur Nachbildung des Index.

Fazit

 
 
 
 

Die Wahl des richtigen ETFs erfordert eine sorgfältige Analyse verschiedener Kriterien. Durch das Vergleichen von Index, Diversifikation, Anbieter, Währung, Ausschüttung, Kosten, Liquidität, Gewichtung der Top-Positionen, Tracking Error sowie der Replikationsmethode kannst du den ETF finden, der optimal zu deiner Anlagestrategie und deinem Risikoprofil passt.

 

Eine fundierte Auswahl hilft dabei, langfristig erfolgreiche Investitionen zu tätigen und das eigene Portfolio effizient zu diversifizieren.

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