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Wie funktioniert die Core-Satellite-Strategie?

Aktualisiert: 6. Apr.

Die Core-Satellite-Strategie ist eine beliebte Methode, um ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Sie kombiniert einen stabilen Kern (Core) mit flexiblen, renditestarken Anlagen (Satellites). Doch was bedeutet das genau, und wie kannst du diese Strategie für dein eigenes Investment nutzen?



Was ist die Core-Satellite-Strategie?


Die Core-Satellite-Strategie ist eine Anlagestrategie, bei der das Portfolio in zwei Teile aufgeteilt wird:


  1. Core (Kernbestandteil): 

    Dies ist der stabile und langfristig ausgerichtete Hauptteil des Portfolios. Er besteht oft aus kostengünstigen, breit gestreuten ETFs oder Indexfonds, die den Gesamtmarkt abbilden.


  2. Satellites (Ergänzungen): 

    Diese bestehen aus gezielteren, oft risikoreicheren Anlagen, die höhere Renditechancen bieten. Hierzu gehören Einzelaktien, Themen-ETFs oder alternative Investments wie Immobilien oder Rohstoffe.


Das Ziel dieser Strategie ist es, eine solide Basis zu schaffen und gleichzeitig durch gezielte Zusatzinvestitionen die Rendite zu optimieren.



Warum ist die Core-Satellite-Strategie sinnvoll?


Diese Strategie bringt mehrere Vorteile mit sich.


  • Geringe Kosten: 

    Da der Core aus günstigen ETFs besteht, bleiben die Verwaltungskosten niedrig.


  • Diversifikation: 

    Durch eine breite Streuung im Core wird das Risiko minimiert.


  • Renditepotenzial: 

    Satelliten ermöglichen es, gezielt in wachstumsstarke Bereiche zu investieren.


  • Flexibilität: 

    Satelliten-Investments können je nach Marktsituation angepasst oder umgeschichtet werden.


  • Geringer Aufwand: 

    Der Core erfordert wenig Management, während die Satelliten aktive Chancen bieten.


  • Sinnvoll für Anfänger:

    Du kannst dich zuerst auf den Core konzentrieren und damit erste Erfahrungen sammeln. Danach kannst du Schritt für Schritt einzelne Investitionen dazu nehmen. So gewinnst du mehr Erfahrung mit dem Investieren, ohne von Anfang an ein zu grosses Risiko einzugehen.



Nachteile und Risiken der Core-Satellite-Strategie


Die Core-Satellite-Strategie hat viele Vorteile, aber es gibt auch einige Nachteile und Risiken, die du berücksichtigen solltest:


  • Komplexität und Aufwand:

    Die Strategie erfordert eine aktive Verwaltung. Während der Core-Anteil meist passiv verwaltet wird, müssen die Satelliten gut recherchiert und danach regelmäßig überprüft oder gegebenenfalls angepasst werden. Das bedeutet mehr Zeitaufwand und Wissen über den Markt.


  • Risiko durch spekulative Satelliten:

    Satelliten-Investments sind oft riskanter, da sie in volatile Einzeltitel, Wachstumsaktien oder Nischenmärkte investiert werden. Eine falsche Auswahl oder ein ungünstiger Markttrend kann zu erheblichen Verlusten führen.


  • Möglicher Performance-Nachteil gegenüber einer rein passiven Strategie:

    Da Core-Satellite eine Mischung aus passiven und aktiven Strategien ist, kann es sein, dass die zusätzlichen Risiken und Kosten nicht zwangsläufig zu einer besseren Rendite führen als ein rein passives, breit diversifiziertes ETF-Portfolio.


  • Schwierige Rebalancierung:

    Die Balance zwischen Core und Satelliten muss regelmäßig angepasst werden. Wenn z. B. ein Satelliten-Investment stark an Wert gewinnt oder verliert, kann es das Portfolio aus dem Gleichgewicht bringen. Dadurch entsteht die Notwendigkeit, aktiv umzuverteilen, was wiederum mit Zeitaufwand und Transaktionskosten verbunden sein kann.



So setzt du die Core-Satellite-Strategie um


  1. Bestimme deinen Core:

    • Wähle einen global diversifizierten ETF, z. B. MSCI World oder FTSE All-World ETF.

    • Alternativ kannst du auch Anleihen oder Mischfonds als stabilen Kern nutzen.

    • Der Core sollte etwa 60-80 % deines Portfolios ausmachen.


  2. Wähle deine Satelliten:

    • Wachstumsaktien (z. B. Technologieunternehmen)

    • Themen-ETFs (z. B. Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz oder Emerging Markets)

    • Rohstoffe oder Immobilienfonds zur Diversifikation

    • Satelliten sollten 20-40 % des Portfolios ausmachen, abhängig von deiner Risikobereitschaft.


  3. Rebalancing nicht vergessen:

    • Überprüfe regelmäßig dein Portfolio und stelle sicher, dass die Gewichtung zwischen Core und Satelliten im Gleichgewicht bleibt.

    • Falls nötig, passe die Satelliten-Investitionen an oder stocke den Core-Anteil auf.



Beispiel für eine Core-Satellite-Strategie


Henry, 35 Jahre alt, möchte langfristig investieren.


Core (70 % seines Portfolios):

  • 50 % MSCI World ETF

  • 20 % MSCI Emerging Markets ETF


Satelliten (30 % seines Portfolios):

  • 10 % Technologie-Einzelaktien (z. B. Apple, Nvidia, Meta)

  • 10 % Themen-ETFs (z. B. Clean Energy ETF, Blockchain ETF)

  • 10 % Rohstoffe oder Immobilienfonds


Dadurch hat Henry ein stabiles Basisinvestment, kann aber dennoch gezielt in Wachstumssektoren investieren.



Fazit


Die Core-Satellite-Strategie ist eine Methode, um ein ausgewogenes Portfolio mit Renditepotenzial zu schaffen. Der Core bietet Stabilität und langfristiges Wachstum, während die Satelliten dir die Möglichkeit geben, gezielt in spannende Chancen zu investieren. Wichtig ist dabei, eine gute Balance zu finden und regelmäßig das Portfolio anzupassen.


Die Risiken und den erhöhten Verwaltungsaufwand sollte man jedoch nicht unterschätzen. Wer bereit ist, sich mit den Märkten auseinanderzusetzen, kann mit dieser Strategie eine ausgewogene und dennoch flexible Investmentstrategie umsetzen.


Möchtest du deine eigene Core-Satellite-Strategie entwickeln? Dann starte mit einem soliden Kern und ergänze ihn danach Schritt für Schritt mit gezielten Investments. So kannst du dich zuerst auf das Fundament konzentrieren und danach hast du genug Zeit, dich über deine nächsten Investitionen genau zu informieren.

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